“Sardinien, beinahe ein Kontinent”, vor allem, was die Speisen und den Wein betrifft. Die Orte bieten in der Tat häufig unterschiedliche Interpretationen mit unterschiedlichen traditionellen oder zeitgenössischen “Sprachen”.
Santa Teresa Gallura
Önogastronomie
Die Landgerichte stammen direkt von der Kultur der ländlichen Stazzi, den typischen gallurischen Gebäuden auf dem Land, die in einer charakteristischen länglichen Form aus Granit errichtet sind. In den Stazzi wurde die Nahrung dank der halbwilden Haltung der Rinder, die die Milch für das Jogurt (Brocciu), die Ricotta und den Käse (Panedda oder Buttoni) produzierten, im Wesentlichen selbst erzeugt.
Mit der Ricotta wurden die süßen Ravioli mit Zitronenschale (“Pulicioni”) hergestellt, die mit Tomatensoße angerichtet werden. Der süß-salzige Geschmack zeichnet diesen ersten Gang aus, der typisch für die Feiertage ist.
Die Rinderbrühe und der frische Kuhmilchkäse bilden hingegen die Grundzutaten für die gallurische Suppe (Suppacuata), zusammen mit altbackenen Brotscheiben und Tomatensoße. Jede Familie verfügt über eine eigene Version der “Suppa”, die sich durch das Hinzufügen gewisser Zutaten wie Hühnerfleisch, Hammelfleisch, Kräutern und Gewürzen sowie dem Brottyp, vom Brotlaib bis hin zum Hartweizenbrot oder zum Fladen, unterscheiden. An jedem Ort können Sie eine andere gallurische Suppe genießen, aber alle werden hervorragend sein.
Mit dem Grießmehl macht man von Hand aus dickem und schmackhaftem Teig Klößchen (Chiusoni), die mit Soße vom Schwein oder Wildschwein angerichtet und mit reichlich gereiftem Käse bestreut werden. In der bäuerlichen Tradition werden die “Chiusoni” am 1. August mit Fleischsoße vom Feldhasen oder anderem Wild gegessen.
Mit der frischen Sahne, die in das Grießmehl eingearbeitet wird, wird die “Mazza frissa” hergestellt, eine Soße für erste Gänge, die mit frischen Ackerbohnen lauwarm gegessen werden kann. Durch Hinzufügen von Honig oder Zucker wird sie zu einem typischen Dessert. Das einheimische Fleisch, vor allen Dingen Rindfleisch, ist rot und schmackhaft, und kann gegrillt oder geschmort und in Begleitung von Kartoffeln und Gemüse verzehrt werden. An den Feiertagen fehlen auf den gallurischen Tischen auch nicht gebratenes oder gedünstetes Zicklein und Lamm, begleitet von wildem Fenchel und Oliven.
Das Schwein ist eine wichtige Grundlage für die gallurische Ernährung. Neben Koteletts, Spareribs und gebratenem Bauchfleisch, wird dieses Fleisch bei der Herstellung von frischer Wurst verwendet, die gegrillt wird, oder durch die Verwendung von “li Pulpeddi”, d.h. geschnittenes und angemachtes Fleisch ohne Darm für wohlschmeckende Soßen. Würste und Wurstwaren stellen den jährlichen Fleischvorrat dar. Zu versuchen sind auch die Trockenwurst, der durchwachsene Speck und der Bauchspeck mit Pfeffer.
Die Meeresgerichte gehen von der Fischsuppe (Zimino) bis zu den Goldmakrelen oder den Zahnbrassen aus dem Ofen. Als echte Kostprobe gelten der Schwertfisch und der einheimische Tunfisch, auch als frischer Tatar. Langusten und Meerspinnen (Capramarina) sind die Würzung für auserlesene erste Gänge, während Miesmuscheln und Molluske in keinem Restaurant jemals fehlen. Vorzugsweise roh zu genießen, sind die einheimischen Austern, die in kleinen Mengen produziert werden, besonders schmackhaft.
Die Nachspeisen sind einfach und unverfälscht und werden zu Feierlichkeiten und Anlässen hergestellt: die “Acciuleddhi”, kleine Zöpfe aus frittierter und mit Honig angemachter Pasta violata; “li Casgjulati”, allgemeiner als Seadas bekannt, jedoch mit Kuhmilchfrischkäse anstatt mit Schafsmilchfrischkäse gefüllt, aber in jedem Fall frittiert und mit Baumerdbeer- oder Blütenhonig angerichtet; die Papassini, Kekse mit Rosinen und Zuckerglasur; die Canestre, Kekse aus Schmalz und Brotsauerteig, die “Matrìca”, eine weiche Creme aus Eiern und Milch, auf die Bällchen aus Eiweißschaum gesetzt werden.
Der typische Wein ist der Vermentino di Gallura, der weiße Prinz auf den gallurischen und inzwischen auch internationalen Tischen. Er ist auch der einzige DOCG in Sardinien, der auf den würzigen und sonnigen Graniten wächst, und mit seinem unverwechselbaren wohlriechenden Geschmack an sein Ursprungsland erinnert. Er wird kühl als Aperitif oder während des Essens, zu Frisch- und Weichkäsen, Fisch und Mandeldesserts empfohlen.
Alle Restaurants und typischen Lokale von Santa Teresa Gallura können Ihnen die besten Rezepte von diesen Gerichten anbieten.